Furggelenstock

Rückblick im Aufstieg
 
Technisches:

Schwierigkeit: WT2 (SAC-Skala)

Karte

Höhenprofil der Strecke

Route:
Holzegg - Müsliegg - Halbegg - Furggelenhütte - Brunni

Distanz: 8.5km
Dauer: 04:47h (inkl. Pausen)
Höchster Punkt: 1'589m
Niedrigster Punkt: 1'089m
Bergauf 435m
Bergab 712m

Datum: 20. Januar 2013


Beschreibung:

Die erste Schneeschuhtour im 2013. Schon die ganze Woche verfolgte ich den Wetter- und Lawinenbericht. Es kündigte sich auf das Wochenende hin ein Schönwetterfenster an. Leider herrsche an allen Expositionen oberhalb von 1600m erhebliche Lawinengefahr. So entschied ich mich für den Furggelenstock, welcher knapp über 1600m hoch ist und ich bereits von früheren Touren her kannte. Zudem habe ich neue Schneeschuhe, welche ich heute auf eher einfachem Gelände testen möchte.

Gesagt, getan. Um 7Uhr morgens machte ich mich von Wetzikon aus auf den Weg nach Brunni, Schwyz. Bereits auf dem Hinweg zwinkerte die Sonne hin und wieder zwischen der Wolkendecke durch. Kurz vor Brunni zeigt sich strahlender Sonnenschein. Der Himmel war blau, der Schnee hellweiss im Sonnenlicht, der Tag versprach herrlich zu werden. In Brunni angekommen, hatte ich direkten Anschluss an die Seilbahn auf die Holzegg. Die erste Fahrt um 9Uhr brachte einige wenige Frühaufsteher auf den Berg, mit mir waren ca. 7 Personen in der Kabine der Seilbahn.

Auf der Holzegg machte ich mich gleich auf, den üblichen Kaffee liess ich diesmal aus. Die Schneeschuhe angeschnallt, marschierte ich los Richtung Müsliegg. Hier hiess es Augen und Ohren offen zu halten. Der Schneeschuh-Trail kreuzte, bzw. lief teilweise auf der Skipiste. Der Trail war bereits sehr gut vorgespurt und ermöglichte einfaches und schnelles vorwärts kommen. Da einige Ski- und Snowboardfahrer mit rasantem Tempo die Piste runter kamen, spurte ich meinen eigenen Weg rund 2m von der Piste entfernt. Herrlicher Pulverschnee, Traumwetter, was will man mehr?

In der Müsliegg rastete ich zum ersten Mal. Vergangene Woche hatte ich mir eine neue Thermosflasche angeschafft, heute findet der Materialtest statt. Ich packte die Flasche aus dem Rucksack aus und goss mir einen Becher Tee ein. Wunderbar, nach ca. 3 Stunden immer noch heissen Tee. Gespannt wie lange das noch anhält. Ich beobachte die Ski- und Snowboardfahrer wie sie auf der Piste talwärts gleiten. Mit einem Lächeln im Gesicht marschiere ich weiter durch den Pulverschnee Richtung Halbegg. Dank den integrierten Steighilfen in den Schneeschuhen komme ich gut voran und empfinde den Aufstieg sogar angenehmer als im Sommer. Da dies die erste Tour in dieser Saison war, zweigte auf den mittelschweren Trail ab, welcher auf westlicher Seite des Furggelenstock durch den Winterkorridor zur Furggelenhütte führt. Dieser Winterkorridor ist zugleich die lawinensichere Variante falls die Überschreitung des Furggelenstock zu riskant wäre.

In der Furggelenhütte angekommen genoss ich ausgiebig die Aussicht in eine verscheite Bergwelt. Im Rücken die Mythen-Brüder, südlich von mir den Fronalpstock, im Osten die Hoch-Ybrig-Region mit dem Ruchenmassiv im Hintergrund. Es duftet nach Älplermakkaronen und Kaffi-Schnaps, eine richtige Berghütte. Die Furggelenhütte wird während den Wintermonaten vom SAC Einsiedeln ehrenamtlich bewirtet. Ich gönnte mir einen wärmenden Orangenpunsch und lauschte einigen Bergführern, welche einander die abenteuerlichsten Geschichten erzählten. Mein Zeitplan sah vor, dass ich am Mittag in der Hütte ankomme damit ich das schlechtere Wetter, welches am Nachmittag aufziehen sollte, erst im Tal erlebe. Das Ziel habe ich erreicht und mir blieb noch genügend Zeit, die Bergwelt zu geniessen. Einige Höhenmeter unterhalb der Hütte habe ich den Schnee mit meinen Schneeschuhen auf einer Fläche von rund 1x1m platt getreten. Meine Daunenjacke bot die perfekte Sitzunterlage da ich einen Platz in der Sonne an einem windstillen Südhang hatte. Ich hatte noch etwas Käse und Brot im Rucksack und trank von meinem immer noch heissen Tee (!, nach über 4h noch immer wie frisch aufgebrüht). Was gibt es schöneres.

Die Zeit schritt voran und ich musste aufbrechen. Der Abstieg durch Tiefschnee machte unheimlich Spass. Es gab da zwar den vorgespurten Weg, diesen benutzte ich jedoch nur als Orientierung und spurte neben dem Trail selber. Das war anstrengend aber ein absolut lohnenswertes Erlebnis.

Etwa um 14.30Uhr erreichte ich schliesslich wieder Brunni. Da ich dummerweise das Postauto zurück nach Einsiedeln knapp verpasst habe, reichte es schliesslich doch noch für einen Kaffee. Diesmal aber mit Schnaps! In der Sonne sitzend, den Kafi-Schnaps geniessend liess ich die Tour vor meinem geistigen Auge nochmals ablaufen. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Grossen Mythen und es wurde kühl. Mittlerweile war einige Zeit vergangen und mein Postauto nach Hause fährt in wenigen Minuten.

Fazit: Der Furggelenstock ist immer wieder ein Besuch wert. Egal ob im Sommer als gemütliche Bergwanderung oder im Winter als Schneeschuh-Tour. Der Weg ist perfekt markiert und war heute bereits sehr gut gespurt. Nächstes Mal würde ich gleich den schweren Trail über den Furggelenstock nehmen, Rückblickend war die Tour für meine Verhältnisse doch eher einfach und konditionell nicht sehr anstrengend.

Materialtest:
Die 1-Liter-Thermosflasche vom Hersteller Thermos ist aus Edelstahl und doppelwandig hochvakuumisoliert. Die Flasche überzeugte druch einfache Handhabung und sehr gute Isoliereigenschaften. Auf meiner Tour war der Tee (morgens um 6Uhr aufgebrüht) bis Abends als ich nach Hause kam noch warm. Klar, am Abend nicht mehr heiss, aber doch noch so warm, dass ich nicht alles in einem Zug trinken konnte.
Die neuen Schneeschuhe, MSR Evo 22, bieten guten Halt und sicheren Stand auf dem Schnee. Soweit ein guter Kauf. Eventuell werde ich mir bei Gelegenheit noch die Verlängerungen kaufen um im Tiefschnee nicht mehr soweit einzusinken und um einfacher zu spuren.


Blick Richtung Hoch Ybrig Region

Grosser Myhten, Kleiner Mythen und Haggenspitz

Grosser Mythen

Furggelenhütte

Furggelenhütte mit Ausblick

Rückblick zur Furggelenhütte

Rückblick im Abstieg