Unter den Churfirsten

Ausblick ins Seeztal mit Walenstadt, Flums und Mels
 
Technisches:

Schwierigkeit: T4 (SAC-Skala)

Karte

Höhenprofil der Strecke

Route:
Walenstadtberg, Reha Klink - Rugg - Sitzstein - Alp Tschingla - Rinderstöllen (Erkundung Zustieg Chäserugg via Chammsässli) - Lüsis - Lüsiswald - Walenstadt

Distanz: 16.5km
Dauer: 07:23h (inkl. Pausen)
Höchster Punkt: 1'603m
Niedrigster Punkt: 426m
Bergauf 1'065m
Bergab 1'616m

Datum: 10. November 2012


Vorbereitung für:
Toggenburger Seven Summits, Schweiz Planung der Route, 1. Etappe
Zustieg zum Chäserrugg


Beschreibung:
Das Wetter war sehr unsicher, deshalb entschied ich mich für die eher leichte Erkundungstour zu meinem grösseren Projekt, den Toggenburger Seven Summits.

Los geht's zu angenehmer Zeit, der Bus bis zur Reha Klinik in Walenstadtberg - dem Ausgangspunkt der heutigen Tour - fährt am Samstag erst um 8:35Uhr zum ersten Mal! In der Reha Klink angekommen heisst es auf Forstwegen die ersten Höhenmeter bis nach Paxmal zurückzulegen. Nicht sonderlich spektakulär, jedoch immer wieder eine schöne Aussicht in das Seeztal mit Walenstadt, Flums und Mels im Hintergrund.

Kurz nach Paxmal beginnt die alpine Route, welche jetzt blau-weiss markiert ist - zu Recht. Praktisch ununterbrochen gibt es Sicherungen in Form von Drahtseilen oder Armierungseisen im Fels, welche die doch eher ausgesetzten Stellen säumen. Zehn Meter und mehr fällt der Fels unter mir senkrecht ab, ein ca. 20cm schmaler Tritt folgt die nächsten fünf Meter der Felswand. Zum Glück ist es hier wieder trocken, weiter unten war alles noch matschig. Eine einstündige Kraxlerei beginnt. Es geht durch Felsrutsche und von Schmelzwasserflüssen gezeichnetes Gebiet. Teilweise sind die heiklen und schwierigeren Stellen sehr gut mit den Tritten und Griffen auf dem Fels gekennzeichnet. Die Vorsprünge zum Stehen oder Halten sind blau markiert. So gelingt es spielend den Fels hinauf zu kommen. Ich merke dass ich relativ schnell Höhenmeter überwinde.

Oben bei Sitzstein angekommen führt der Weg der Höhenlinie an der Bergflanke entlang. Auf halbem Weg begegnet mir ein Einheimischer, ebenfalls auf Bergtour. Ich unterhalte mich mit ihm über das Gelände und er erzählt mir, dass genau hier wo wir stehen, im Winter bei Schnee öfters Lawinen herunter gehen - gut hat es noch keinen Schnee. Es hat sich gelohnt einen nicht so Hoch gelegenen Südhang als heutiges Tourengebiet auszuwählen. Freundlich verabschiedet, die letzten Meter hinter mich gebracht, stehe ich vor verlassener Hütten der Alp Tschingla. Ein paar wenige andere Trekker leisten mir bei meiner Mittagspause Gesellschaft.

Kurz nach der Alp Tschingla der erste Einstieg in die Südroute auf den Chäserrugg, eine blau-weiss markierte Alpinroute. Einige hundert Meter weiter zweigt der Weg (rot-weiss) in einer Spitzkehre vom eigentlichen Weg ab. Hier ist der Weg ein relativ gut ausgebauter Forstweg, beinahe langweilig zu gehen, man kommt aber gut voran. In der Abzweigung folgt mein Ausflug in Richtung zweiter Einstieg in die Südroute zum Chäserrugg.

Nach dem Ausflug hinauf bin ich wieder auf dem normalen Weg Richtung Lüsis. Relativ flach, eher leicht abschüssig, erreiche ich ausgeruht Lüsis. Ein ruhiges und friedliches Bergdorf mit vielen Ferienhäusern und Chalets. Ich quere diese Ansammlung von Häusern und folge dem Weg zum Lüsiswald. Der Weg durch den Wald ist eigentlich sehr breit, dennoch eher mühsam zu gehen. Im Wald ist ein felsiger Untergrund, bedeckt von einer Schicht Laub. Man sieht nicht was unter dem Laub liegt. Der Abstieg zieht sich in die Länge, da er doch einiges an Konzentration erfordert, um das Gleichgewicht auf den Felsen unter dem Laub halten zu können. Zwischendurch gibt der Wald die Sicht auf den Walensee und Walenstadt frei. Deutlich erkenne ich, jedes Mal wenn die Aussicht sich öffnet, dass ich immer weiter nach unten komme.

Nach Rund 7.5 Stunden bin ich in Walenstadt am Bahnhof angekommen. Leider war das Wetter nicht so gut, es hat zwar nie geregnet, der Boden war jedoch relativ nass. Zudem hielt die dichte Bewölkung die Sonne ab und die Temperatur deutlich kühl.

Fazit: Bei Sonnenschein und guter Fernsicht eine sehr schöne Tour. Für mich war aber das Ziel ein anderes, die Erkundung des ersten Gipfels für die Churfirstenüberschreitung. Aufgrund des Geländes und dem Ratschlag des Einheimischen, ist die Tour nur solange noch kein Schnee liegt machbar.


Aufstieg auf alpiner Route

Auf der Alp Tschingla

Alp Tschingla

Nägeliberg, Schären, Selun, Frümsel, Brisi und Zuestoll